Erinnerungen
1986

210 S., 10 Fotos, Engl. Br.
D: € 15,00, A: € 15,50, SFR 27,50
ISBN 3-924652-04-X

Walter Fischer
Kurze Geschichten aus einem langen Leben


Mit einem Nachwort von Leopold Spira

Lebenserinnerungen des österreichisch-kommunistischen Arztes und Journalisten.

Buchentstehung
In einem Sammelband mit Texten zum spanischen Bürgerkrieg war ich auf den Namen Walter Fischer gestoßen. Über das 'Dokumentationszentrum des Österreichischen Widerstands' in Wien kam ich mit der Tochter des Autors in Kontakt, Ruth Scheurer, die mir das Manuskript ihres Vaters anvertraute.


Zum Autor

Walter Fischer (1901-1978) war von Jugend auf in der Arbeiterbewegung österreichs aktiv und beteiligte sich am Februaraufstand von 1934. Vorübergehend war er in Wöllersdorf interniert, konnte 1935 jedoch in die Sowjetunion auswandern. Er war Arzt in Moskau und bei den Wolgadeutschen. 1936 kämpfte er bei den Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg. 1939 Rückkehr nach Moskau, Chefredakteur von “Radio Moskau für Österreich”. Ab 1945 wieder in Wien, war er bis 1968 in der KPÖ aktiv.

Pressestimmen

"Fischers skizzenhafte Lebensgeschichte kann behilflich sein, einem Verständnis für diejenigen näherzukommen, die wie er den Weg vom Sozialdemokraten zum Kommunisten und schließlich zur heimatlosen Linken gegangen sind, weil sie sich -- und ihrem sozialen Engagement -- treu bleiben wollten." (Hermann Langbein, Wiener Tagebuch)

"Fischer versteht zu zeigen, wie sich Lebensgeschichte und Zeitgeschichte berühren. Locker aneinandergeknüpfte ‘kurze Geschichten’ werfen Schlaglichter auf lebensgeschichtliche Situationen, die zugleich mit den Kämpfen und Konflikten der Epoche verbunden sind." (Heribert Seifert, Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)

Textprobe

"Das Nebeneinander von mehr als fünfzig Nationen in den Internationalen Brigaden bot reichlich Gelegenheit, verschiedene nationale Besonderheiten zu beobachten. Jeder unserer Frontärzte wußte, daß ein spanischer Verwundeter seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Sein jammerndes 'O madre mía' war die regelmäßige Begleitmusik zur willig ertragenen Wundbehandlung. Die Franzosen wieder fluchten, wenn sie von Schmerzen geplagt wurden, mit unerschöpflicher Erfindungsgabe. Anders die Engländer. Mit zusammengebissenen Zähnen ertrugen sie jeden Schmerz, ohne einen Laut von sich zu geben. Wenn aber die Grenze des Erträglichen überschritten war, dann verloren sie das Bewußtsein und brachen zusammen..."